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Bewegung

Warum braucht jemand Hilfe beim Stehen und Gehen?

Für einen gesunden Menschen ist es kaum vorstellbar, dass man Hilfe beim Aufstehen oder Gehen braucht. Es gibt jedoch verschiedene Krankheiten, die es einem schwer machen, alleine aufzustehen oder sogar ohne Hilfe zu gehen.

Ursachen dafür können neurologische Erkrankungen sein. Neurologische Erkrankung bedeutet, dass die Nerven geschädigt oder krank sind. Die Nerven sind dazu da, „Befehle“ vom Gehirn an den ganzen Körper weiterzuleiten, also zum Beispiel: „Jetzt das linke Bein heben!“ Dass dies nicht mehr normal funktioniert, kann zum Beispiel nach einem Schlaganfall, bei Sehstörungen oder Schmerzen der Fall sein. Aber auch die Angst davor hinzufallen, kann dafür sorgen, dass jemand Schwierigkeiten hat, sicher zu gehen.

Warum soll man sich eigentlich bewegen?

Ausreichend Bewegung ist wichtig, um gesund zu bleiben. Wenn sich jemand zu wenig bewegt, kann er verschiedene Krankheiten und andere Beschwerden bekommen.

Ein Mensch ist eigentlich dazu gemacht, sich zu bewegen, wenn man das nicht tut, dann kann Folgendes passieren:

Gelenksversteifungen entstehen (auch Kontrakturen genannt). Wenn man seine Gelenke nicht bewegt, dann verkümmern Muskeln, Sehnen und Bänder. Dadurch kommt es zu Fehlhaltungen und Schmerzen. Manchmal kann man dann zum Beispiel seine Finger nicht mehr richtig bewegen, wenn sie versteift sind.

Blutgerinnsel entstehen (auch Thrombose genannt). Ein Blutgerinnsel ist verklumptes Blut, das ein Blutgefäß (also eine Arterie oder eine Vene) verstopft. Durch zu wenig Bewegung kann das Blut nicht richtig fließen und so kann es passieren, dass eine Thrombose entsteht. Eine Thrombose kann sehr schwere Folgen haben und muss deshalb vermieden werden.. Es ist wichtig, ausreichend zu trinken, damit das Blut schön flüssig bleibt und so besser fließen kann. Wenn jemand ständig im Bett liegen muss, dann verordnet der Arzt eventuell auch Medikamente, die mithelfen, dass das Blut verdünnt wird und damit flüssig bleibt. So kann eine Thrombose auch verhindert werden.

Lungenentzündung kann entstehen: Wenn man viel im Bett liegt oder sich wenig bewegt, dann wird die Lunge nicht gut durchlüftet. So können sich Schleim und Bakterien besser festsetzen und es entsteht unter Umständen eine Lungenentzündung. Bewusste Atemübungen und das Hochlagern des Oberkörpers können schon helfen, damit diese nicht entstehen kann. Wenn sehr viel Schleim in der Lunge ist, sollte der Pflegebedürftige versuchen, diesen Schleim so weit wie möglich abzuhusten.

Dekubita entstehen: Ein Dekubitus ist eine Druckstelle am Körper, die entsteht, wenn man zu lange in der gleichen Position sitzt oder liegt. Dies passiert, weil die Haut an dieser Stelle nicht gut durchblutet wird. Die Druckstelle ist zu Beginn oberflächlich, die Haut ist gerötet. Wenn man immer wieder und vor allem zu lange auf dieser Rötung liegt, dann wird diese Stelle offen und muss dann regelmäßig verbunden und gepflegt werden.

Die häufigsten Stelle, wo eine Druckstelle entstehen kann sind bei einem Mensch der im Bett liegt der Po, die Fersen, die Schulterblätter oder der Hinterkopf.

 

Gehen mit Rollator

 

Rollstuhl fahren


Gehen mit Unterarmstützen

 

Wie kannst du helfen? – Tipps zur Mobilisation

Je nachdem, wie viel Hilfe ein Familienmitglied braucht, kannst Du dieses durch einfache Handgriffe unterstützen. Oft genügt es schon, wenn Du nebenher gehst, damit die Person sich sicherer fühlt. Manchmal musst Du auch helfen, Dein Familienmitglied aus dem Bett in einen Rollstuhl zu setzen, wenn die Person sich selber kaum noch bewegen kann.

Dabei ist es immer am allerwichtigsten, dass Du auf Dich und Deine eigene Gesundheit gut aufpasst. Wenn Du zu schwere Dinge und Personen hebst, kannst Du Probleme im Rücken bekommen!